Essigälchen

killifische.at

Essigälchen sind kleine und sehr dünne Fadenwürmer von 2,0 bis 2,5 mm Länge, die wirklich sehr leicht und einfach zu kultivieren sind. Um Essigälchen zu halten und zu züchten brauchen Sie zuerst eine Kulturflüssigkeit. Diese wird gemischt aus 150 ml Wein-Branntwein-Essig ¼ zu ¾ und 5 % Säure. Es sollte auf jeden Fall der billigste Essig genommen werden. Es hat keinen Sinn etwa Weinessig zu nehmen. Ich hatte damit keinen Erfolg. 350 ml Leitungswasser. Dieses sollte nach Möglichkeit nicht zu weich sein. Eine Prise Zucker, aber wirklich nur einige Körnchen.
Als Ansatz nimmt man ca. 30 ml Flüssigkeit aus einer laufenden Zucht. Das Glas oder die Flasche sollte dann mit einem Leinenlappen oder ähnlichem abgeschlossen werden, da sich sonst die Obstfliegen darin ertränken. Ein fester Verschluß ist nicht ratsam, da an die Flüssigkeit Luft kommen muß. Nach einigen Tagen bildet sich eine Kahmhaut auf der Oberfläche. Diese ist wichtig aber auch lästig zugleich. Wichtig, weil sie die Bakterien enthält, wovon sich auch die Essigälchen ernähren und lästig, weil sie manuell entfernt werden muß, daß heißt sie darf nicht auf der Oberfläche bleiben. Mit dem Finger umrühren reicht. Wird dies nicht gemacht, so ersticken die Älchen und sterben ab. Hat die Kahmhaut sich erst am Boden abgesetzt, so nach 4-5 Tagen, ist dieser Ansatz monatelang haltbar und man kann daraus füttern. Außer einer gelegentlichen Nachschau sind dann keine Wartungsarbeiten notwendig. Der Ansatz sollte bei Zimmertemperatur aufbewahrt werden und im Halbschatten stehen.
Manche Jungfische können die Würmer als Futter nicht erschließen, weil die Haut der Essigälchen sehr hart ist. Dann wird das Älchen unverdaut wieder ausgeschieden. Für Killifische eignet sich dieses Futter aber sehr gut. Es kann z.B. eine Salinenkrebsfütterung am Tag ersetzen, denn die Älchen sind so dünn, daß sie schon gefressen werden, wenn die Salinenkrebse von den Jungfischen noch nicht bewältigt werden können. Etwas Vorsicht muß man walten lassen wenn man die Essigälchen aussieben will, denn von dem Essigwasser sollte nicht zu viel ins Jungfischbecken gelangen. Zu schnell kann der ph-Wert sinken bei weichem Wasser. Manchmal hat man allerdings Glück und die Älchen klettern freiwillig am Glas hoch. Dann reicht ein Pinsel um sie abzustreifen und gleich vom Pinsel aus zu verfüttern. Tun sie es nicht, so müssen sie ausgesiebt werden.
Reinigen lassen sich die Würmchen genau wie Pantoffeltierchen. Man verschließt einen Teil des Ansatzes in einem Reagenzglas mit einem Wattestopfen und überschichtet mit Aquarienwasser. Aufgrund des sich entwickelnden Sauerstoffmangels im unteren Teil des Reagenzglases arbeiten sich die Würmer durch den Wattepfropfen nach oben durch und können dort sauber entnommen werden.